Mittwoch, 8. September 2010

Abschied von den Lofoten, Polarkreis und Norwegens Mitte

16:43 08.09.2010
Wieder klingelte der Wecker schon um 5 Uhr. So waren wir auch superpünktlich 45 min vor dem fahrplanmäßigen Ablegen am Fähranleger in Moskenes. Kurz nach 7 Uhr waren wir an Bord der M/S "Bodø" unterwegs in Richtung Bodø, der mit 41.000 Einwohnern zweitgrößten Stadt im Norden Norwegens. Diese Fährpassage sollte unsere letzte innerhalb Norwegens und zugleich auch die längste sein: Für die (geschätzten) 100 km benötigte das Schiff etwa 3 1/4 Stunden. Bei traumhaftem Wetter konnten wir noch einmal auf die bizarre Bergkulisse der Lofoten zurückblicken. Die weitere Überfahrt nutzten wir je nach persönlichen Präferenzen für ein Frühstück, eine Mütze Schlaf und/oder um uns auf dem Oberdeck die Meeresbrise um die Nase wehen zu lassen; anfänglich schaukelte der "Kahn" ein wenig, später war es fast windstill und die See sehr ruhig.

In Bodø angekommen, kauften wir noch geräucherten Lachs und ebensolche Lachsforelle aus regionaler Erzeugung, um uns in der Kühlbox ein Stück Nordnorwegen mit nach Hause zu nehmen. Die folgenden 350 km auf der Straße Nr. 80 und später auf der E6 in Richtung Süden verliefen recht unspektakulär, wenn man einmal die friedlich direkt am "Norkap-Highway" grasende Elchkuh unberücksichtigt lässt, die uns im Übrigen dem Anschein nach überhaupt keine Aufmerksamkeit schenkte.
Rast machten wir noch einmal am Polarkreis und dem gleichnamigen Zentrum ("Polarsirkelsenteret"), einem schicken Bau inmitten karger, runder Bergrücken. Hier warf Lisa unsere gesammelte Urlaubspost in den Briefkasten, so dass jeder Empfänger einer unserer Urlaubskarten zugleich auch Post vom Polarkreis bekommen würde, natürlich mit dem entsprechenden Poststempel. Schließlich erreichten wir Mosjøen, die Stadt in der Mitte Norwegens - so verkündete es jedenfalls eine Begrüßungstafel am Ortseingang. Hier befand sich auch unser Tagesziel: Das "Fru Haugans Hotel", das älteste Hotel in Nordnorwegen, das bereits 1794 die königliche Konzession erhielt, Gäste zu beherbergen. Nach einem kleinen Abendspaziergang durch die Sjøgata mit ihren gut erhaltenen Lager- und Wohnhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert, gab es im recht geräumigen Hotelzimmer noch ein kleines Abendbrot und ich machte es mir auf dem Ledersessel am Schreibtisch bequem und nutzte den kostenlosen Internetzugang, um unser Reisetagebuch wieder auf einen einigermaßen aktuellen Stand zu bringen.
~Hubertus