Freitag, 3. September 2010

Lofoten wie aus dem Bilderbuch

22:28 03.09.2010
Bei traumhaftem Wetter (und in Kenntnis einer nicht so tollen Vorhersage für die folgenden Tage) standen wir bereits recht früh auf und fuhren mit dem Auto zu den wichtigsten Highlights der Umgebung: Wir besuchten zunächst das Zentrum von Reine (auch um uns nach einer Sea Safari zu erkundigen) und die Tourist-Info in Moskenes - mit dem Ergebnis, dass die Auswahl an möglichen touristischer Aktivitäten wegen der hier bereits am 20.08. beendeten Saison doch sehr überschaubar ist. Nächster Programmpunkt war das Örtchen, dass an einem der schönsten Enden der Welt liegt und den letzten  Buchstaben des norwegischen Alphabets zum Namen hat: Å. Å hat heute 100 Einwohner und ist ein einziges Museum. Die ältesten der über 30 Häuser und Rorbuer sind über 150 Jahre alt; alle stehen unter Denkmalschutz. Schließlich besuchten wir - nach einem Zwischenstopp beim Verkaufsladen der Fischfabrik in Reine und in unserer Hütte - noch Nusfjord, ein kleines Fischerdorf etwas weiter nördlich, dass zum Pflichtprogramm eines jeden Lofotenbesuchers gehört und für das man im Sommer (der ja, zur Erinnerung, hier bereits seit 20.08. vorbei ist) sogar Eintritt bezahlen muss: Etwa 10 Euro pro Person für ein nicht-museales Dörfchen ... Die Touristenschwärme waren jedoch schon verflogen, so dass wir uns (neben ein paar Anglern und einer Handvoll weiterer Besucher) fast allein einen Eindruck von dem wirklich hübschen Örtchen verschaffen konnten. Wieder in unserer Rorbu angekommen, nutzten wir die Gelegenheit, die kostenlos zur Verfügung stehende Waschmaschine für uns arbeiten zu lassen.
Zum Abendessen gab es den am Nachmittag erworbenen "Fang": Frisches Heilbutt- und Lachsfilet, in der Pfanne gebraten, dazu einen trockenen 2009er Spätburgunder aus Bodenheim am Rhein. Eine perfektes Finale für einen Bilderbuchtag!
Später am Abend hatte Lisa noch ein Erlebnis, dass sie wohl so schnell nicht vergessen wird. Sie schlief bereits, als ein Mann (der offenbar, ggf. dank übermäßigen Alkoholgenusses, unsere Hütte für die Seine hielt) versuchte, sich Einlass zu verschaffen. Als ihm dies an der Tür nicht gelang, versuchte er es über das daneben liegende, geöffnete Fenster, das zu Lisas  Schlafzimmer gehörte. Er steckte zuerst seinen Kopf hinein; da bemerkte Lisa ihn. Als er bereits mit einem Bein im Zimmer stand, forderte Lisa ihn deutlich (aber erstaunlich ruhig) auf, das sein zu lassen. Allem Anschein nach bemerkte der Unbekannte nun seinen Irrtum, stammelte ein "Sorry!" und verschwand, so schnell er konnte. War das jetzt "Fensterln" auf Norwegisch?
~Hubertus