Freitag, 27. August 2010

Die Helgelandsküste

23:59 27.08.2010
Bereits ab 5.30 Uhr aus den Betten gerissen, erreichten wir die erste Fähre von Horn nach Andalsvåg überpünktlich. Auf der heutigen Strecke sollten noch zwei weitere Fähren folgen (Forvik-Tjøtta und Levang-Nesna), alle untrennbarer Bestandteil der Küstenstraße Rv17. Die Abfahrszeiten sind so aufeinander abegestimmt, dass die Fähren wie Zahnräder eines Uhrwerks ineinandergreifen. Außerhalb der Saison gilt das jedoch nur bedingt: Möchte man längere Wartezeiten vermeiden, ist dies teilweise nur unter Missachtung jeglicher Tempolimits möglich. So trat also Cornelia (wie die wenigen anderen Autofahrer auch) aufs Gas, um die 17 km zwischen Andalsvåg und Forvik in der geforderten Zeit zu schaffen. In Alstahaug machten Wir eine größere - durchaus lohnende - Pause, um das Petter-Dass-Museum zu besuchen: Die Ausstellung im futuristischen Neubau befasst sich mit Leben und Werk des bedeutenden norwegisch-dänischen Dichters und Pfarrers, der der von 1689 bis zu seinem Tode 1707 hier lebte sowie den gesellschaftlichen und religiösen Rahmenbedingungen dieser Zeit. Daneben umfasssdas Museum eine mittelalterliche Kirche und einen Pfarrhof aus dem 18. Jahrhundert. Auf unserer Weiterfahrt überquerten wir unter anderem die beeindruckende, 1065 m lange und bis zu 45 m hohe Helgelands-Brücke.

Gegen 18 Uhr erreichten wir unser bescheidenes Nachtquartier: Eine Hälfte eines hübschen zweistöckigen Holzhauses mit traumhaften Panoramablick in Tonnes, einem kleinen Örtchen auf einen Zipfel des Festlands, umgeben von zahlreichen Inseln. Hier ließen wir uns (obwohl in unmittelbarer Polarkreisnähe) draußen vor dem Haus in der warmen Abendsonne unser mitgebrachtes Essen und ein durchaus trinkbares norwegisches Bier (Grans "Bare") schmecken. Der folgende Sonnenuntergang setzte dann das sprichwörtliche i-Tüpfelchen auf einen tollen Tag.
~Hubertus